Die Digitalisierung an unserer Schule schreitet immer weiter voran. Wir nutzen Smartboards, iPads und fast jeder von uns hat privat ein Handy und ein iPad, Laptop oder PC. Gleichzeitig ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit der Klimawandel. Wenn wir nicht schleunigst, unabhängig von politischen Entscheidungen und Gesetzen, unser eigenes Konsumverhalten überdenken, haben wir keine Chance mehr, die Katastrophe, die vor uns liegt, noch auszubremsen.
Aber wie können wir es dann rechtfertigen, iPads im Unterricht zu verwenden, wenn wir zugleich das Klima und die Umwelt schützen wollen? Gut, wir müssen dann kaum noch Papier verwenden, aber wir dürfen nicht vergessen, dass allein die Produktion eines iPads eine Menge an Rohstoffen verbraucht und extrem energieaufwändig ist. Dazu kommt noch der Stromverbrauch durch die Nutzung der Geräte und durch jede einzelne Suche im Internet.
Ich möchte euch deshalb heute eine Möglichkeit vorstellen, die es euch ermöglicht, ohne großen Aufwand oder Unbequemlichkeiten eure Suche im Internet etwas nachhaltiger zu gestalten. Einige haben vielleicht schon einmal von ihr gehört: Ecosia, der Suchmaschine, die Bäume pflanzt. Trotzdem wundere ich mich immer wieder, wie wenig Leute an unserer Schule sie tatsächlich verwenden, schließlich gibt es mittlerweile so viele iPads. Die meisten scheinen sich einfach keine Gedanken darüber zu machen und verwenden stattdessen Safari, Google oder Firefox.
Dabei wäre es so einfach, sich die kostenlose Suchmaschine im App-Store herunterzuladen und in den Einstellungen als Standardsuchmaschine festzulegen.
Aber was ist Ecosia überhaupt?
Anders als anderen Suchmaschinen geht es Ecosia nicht um Profit sondern darum, durch das Pflanzen von Bäumen die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Dazu haben sie sogar einen Vertrag unterzeichnet, der verhindert, dass sie zu einem gewinnmaximierenden Unternehmen werden. Das bedeutet, dass das Unternehmen weder verkauft noch Gewinne entnommen werden können.
Ecosia verwendet 80% seiner Einnahmen dazu, in Aufforstungsprojekte in verschiedenen Ländern zu investieren. Die restlichen 20% werden für Steuern und Personalkosten aufgewandt. Insgesamt wurden dadurch schon 150 Millionen Bäume gepflanzt. Außerdem wird Solarstrom erzeugt, um eine klimaneutrale Suche zu ermöglichen und darüber hinaus sogar noch mehr Energie ins Stromnetz einzuspeisen.
Dies unterscheidet Ecosia somit schon einmal eindeutig von anderen Suchmaschinen wie Google, die Steuern umgehen und sich riesige, private Flughäfen bauen.
Wie funktioniert Ecosia?
Tatsächlich ist Ecosia gar keine richtige Suchmaschine, sondern bloß eine Suchmaske. Das bedeutet, dass es keinen eigenen Algorithmus gibt, um die Suchanfragen zu beantworten, sondern dass der von Bing, also der Suchmaschine von Microsoft, verwendet wird. Für jede Suchanfrage muss Ecosia deshalb eine geringe Gebühr an Microsoft bezahlen, bekommt dafür aber den größten Teil der Werbeeinnahmen.
Ecosia erhält also nur Geld, wenn jemand auf eine Werbeanzeige klickt und nicht
bei jeder Suche.
Wofür genau Ecosia diese Einnahmen ausgibt, ist in ihren monatlichen
Finanzberichten auf ihrer Website veröffentlicht, da hoher Wert auf Transparenz
gesetzt wird (siehe https://de.blog.ecosia.org/ecosia-finanzberichte-baumplanzbelege/?_sp=6789FD91-F310-42D7- B4DF-4DA0E633CFD4).
Wie und wo werden die Bäume gepflanzt?
Die Bäume werden vor allem in Ländern nahe des Äquators gepflanzt, wo früher einmal Regenwald gestanden hat. Auch in Burkina Faso werden beispielsweise Bäume gepflanzt.
Einheimische, die dort die Anpflanzungen vornehmen, werden somit unterstützt. Zudem wird zum Erhalt der Artenvielfalt beigetragen, da heimische und seltene Arten importierten und invasiven Arten vorgezogen werden. Außerdem entsteht neuer Lebensraum für die dortige Tierwelt.
Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?
Ecosia wurde in Deutschland gegründet und hat hier seinen Sitz. Das bedeutet, dass es den europäischen Datenschutzgesetzen unterliegt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Ecosia eine vergleichsweise kleine Suchmaschine ist undkein großer Konzern dahinter steckt. Außerdem betonen sie, dass ihnen der Datenschutz sehr wichtig ist und es wird kein Nutzerprofil angelegt, wodurch persönliche Daten nicht lange gespeichert werden.
Zusammengefasst kann man also festhalten, dass Ecosia auf jeden Fall besser als Google und Co. ist. Natürlich ist es immer schwer zu beurteilen, wie viel tatsächlich hinter den vielen Versprechen und schönen Worten steckt, aber es lässt sich sagen, dass sie transparenter und durchaus vertrauenswürdiger als andere Suchmaschinen sind.
Ich bitte euch deshalb, alle Ecosia wenigstens auszuprobieren. Es ist wirklich kein großer Aufwand und kann schon viel bewirken.
Weitere Infos findet ihr hier:
Jede Alternative zu Google ist nur gut;)
Thomas