Was eine alte Schulbank erzählen kann

Von Annemarie Hunzinger und Paula Sill

Im Keller unter dem ältesten Teil unserer Schulgebäude steht eine alte Schulbank, wie sie früher in unseren Klassenräumen gestanden haben. Solche Möbel wurden noch bis in die 1980er Jahre in einigen Klassen verwendet.

Alte Fotos zeigen, wie unsere Schule vor 100 Jahren eingerichtet gewesen ist: Die Tische und Sitzbänke waren fest zusammengebaut und konnten nicht umgestellt werden. Die Sitze mussten hochgeklappt werden, wenn die Schüler aufstehen wollten. Alle Schüler saßen in geraden Bankreihen mit dem Blick zur Tafel und zum Lehrerpult. Der Klassenraum auf unserem Bild um 1920 sieht sauber, gepflegt und ordentlich aus. Ob die Schüler damals wirklich zu Viert an ihren Tischen gesessen haben? Oder sollten einfach alle Klassenkameraden mit auf das Bild und sind deshalb so eng zusammengerückt?

Quelle: Schularchiv

Die historische Einrichtung zeigt, dass der Schulalltag damals auch an unserer Schule viel strenger geregelt war als heute. Im Schularchiv und in den alten Ausgaben unserer Schülerzeitung kann man das nachlesen. Es gab viele Vorschriften und schlimme Strafen, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können: Bis 1973 durften Lehrer ihre Schüler offiziell noch mit Schlägen bestrafen. Es ist gut, dass das schon lange vorbei ist und die Schülerschaft heutzutage ein vollwertiger Teil der Schulgemeinschaft ist.

Wer sich für den Schulalltag vor 100 Jahren interessiert, sollte sich übrigens unbedingt die Filmkomödie „Die Feuerzangenbowle“ (1944) mit Heinz Rühmann anschauen.

Die letzte alte Schulbank in unserem Keller ist ein wichtiges Stück Schulgeschichte und sollte daher gut aufgehoben werden.

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