Das Gendersternchen und warum es eingeführt wurde

Sprache ist für uns ein Mittel, um uns mitzuteilen, Freundschaften zu schließen oder zu diskutieren. Somit ist sie ein wichtiger Aspekt unserer Gesellschaft, mit dem wir bewusst umgehen sollten.

Was ist das Gendersternchen (*) und wofür ist es da?
In unserer Sprache ist es seit langer Zeit die Norm, als Verallgemeinerung die maskuline (männliche) Form von Wörtern zu benutzen (z.B.: „Handwerker“, „Köche“, „Schüler“), jedoch sprechen diese Formen Frauen oder nichtbinäre Personen nicht an und beziehen sie sprachlich nicht ein. Mit dem Gendersternchen ist dies möglich: Schüler*innen. Woher das Gendersternchen kommt ist leider nicht genau bekannt, jedoch hat die Linke 2017 beschlossen, dieses einzuführen.

Am 9. August 2021 jedoch schickte die Bildungsministerin Schleswig Holsteins, Karin Prien, aus der CDU einen Erlass an die Schulen, dass das Gendersternchen nicht zum Regelwerk beim Erlernen der deutschen Rechtschreibung gehöre. Es wäre damit nicht erwünscht, darauf beim Schreiben zu achten und solle auch nicht als Fehler gelten. Damit brach eine große Debatte aus und der Erlass gefiel z.B. den Grünen gar nicht.

Warum (kein) Gendern?
Ein Grund für den Erlass könnte sein, dass es das Erlernen der deutschen Sprache erschweren kann. Umgekehrt einen Fehler für eine gendersensible Sprache von Schülern anzurechnen, wäre jedoch unlogisch, meint die Grüne in Schleswig Holstein.
Denn mit dem Gendersternchen oder dem Doppelpunkt und so vielen weiteren einfachen Möglichkeiten wären auch nicht-binäre Personen und Frauen mit einbezogen und würden sich auch angesprochen fühlen.
Vielleicht ist es wichtig, sich vor Augen zu halten, dass viele Menschen sich nicht als männlich oder als nicht binär identifizieren.

Nicht-binär
Nicht-binär (engl. non-binary) weicht von unserem gesellschaftlich akzeptierten binären Geschlechtersystem, in dem es nur Frau oder Mann gibt, ab. Jegliche Geschlechtsidentität, die von Mann oder Frau abfallen, findet man in diesem nicht-binären System. Nicht-binäre Menschen sind weder männlich noch weiblich.
Genderfluid fällt auch in dieses nicht binäre System, wobei es noch sehr viele weitere Geschlechtsidentitäten gibt, wie zum Beispiel Agender oder Bigender.
Nicht-binäre Personen sind nach dieser Definition Trans, da sie sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren können, welches ihnen bei der Geburt zugeteilt wurde.
In manchen Kulturen kann diese Nichtbinarität schon bei der Geburt zugewiesen werden, somit sind sie nicht mehr trans sondern cis.

Was ist cis?
Cis ist eine Person, welche sich mit dem Geschlecht identifiziert, welches ihr bei der Geburt schon zugeteilt wurde.

Genderfluid
Bei Personen, die sich mit diesem Begriff identifizieren, wechselt die Geschlechtsidentität je nach Zeit oder Umfeld. Somit kann deren Geschlechtsidentität innerhalb zum Beispiel eines Tages von nicht-binär zu weiblich, männlich usw. gehen.

Geschlechter und Farben
Das Spektrum der Geschlechter und Geschlechtsidentitäten könnte man auch mit einer Farbenskala veranschaulichen. Es gibt so viele Möglichkeiten zwischen männlich und weiblich, wobei man seinen Horizont immer offen halten und erweitern kann.

Geschlechtsidentität hängt nicht vom Aussehen ab!
Egal ob sich jemand als cis oder nicht-binär identifiziert, an dem Aussehen einer Person kann man dies nicht festmachen. Ein treffender Spruch ist in diesem Zusammenhang: „Don’t jugde a book by it‘s cover“, was so viel heißt, wie dass man jemanden nicht danach beurteilen kann, wie diese Person aussieht.
Zum Beispiel kann sich ein Mann oder Junge maskulin, feminin oder geschlechtsneutral ausdrücken und anziehen – unabhängig davon, ob er sich gleichzeitig mit dem männlichen Geschlecht identifiziert und/oder heterosexuell ist.
Und genau das ist das Schöne, nämlich die Diversität.

Was denken unsere Schüler*innen von dem Gendersternchen und Priens Erlass?

In Kürze stelle ich euch hier exemplarisch die Ergebnisse meiner Umfrage vor!

Fazit
Zusammenfassend kann man also sagen, dass das Gendern nicht ohne Grund eingeführt wurde. Auch wenn die Meinungen auseinandergehen, hat es für viele eine gewisse Relevanz, ob jemand Menschen aus dem Umfeld mit einbeziehen möchte und damit auch im Sinne der Gleichberechtigung handelt.
Wichtig ist, dass wir uns bewusst sind, dass dieses sprachliche Mittel existiert, auch wenn es nicht im Regelwerk steht.

von Em Flick, Q1w

Links – Falls ihr euch noch schlauer machen wollt:
Reizthema Gendern: Sprache, die aufregt| Auf der Couch – ZDFheute Nachrichten
https://youtu.be/OmT0FSRXitw
Was bringt Gendern wirklich? – Quarks TabulaRasa
https://youtu.be/to9lbR8JvyM

Quellen:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article233663070/Karin-Prien-bei-Lanz-uebers-Gendern-Muessen-eine-einheitliche-Sprache-lernen.html
https://queer-lexikon.net/uebersichtsseiten/
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Prien-schickt-Gender-Erlass-an-Schulen-die-Gruenen-zuernen,gendern110.html
https://genderdings.de/

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